Großes Interesse auch beim vierten Lehrgang von Shiro Yamamoto und Yoshiaki So

 katalehrgang In Astana kämpften unsere Spitzenathleten um Weltmeistertitel und Medaillen. Im Landesleistungszentrum trafen sich von Mittwoch bis Freitag 109 Judoka zum nun schon vierten Kata-Lehrgang von Shiro Yamamoto (9. Dan) und Yoshiaki So (8. Dan). Der Lehrgang wurde organisiert und geleitet von Astrid Machulik, Prüfungsreferentin des JVB. Die Botschaftssekretärin, Frau Satoko Sakuma, der Präsident des JVB, Johannes Meißner, die Vizepräsidentin des JVB, Christiane Kieburg-Bauer, sowie am Donnerstag der Gesandte der Botschaft Japans Kiminori Iwama hielten ein Grußwort an die Teilnehmer und wünschten allen Teilnehmern viel Spaß und Erfolg an allen drei Tagen.(Foto v.l.n.r. Maja Sori Doval, Astrid Machulik, Shiro Yamamoto, Kiminori Iwama, Yoshiaki So)

katalehrgang (Foto links: Teilnehmer am 26.08.2015) Auch in diesem Jahr folgten Sensei Shiro Yamamoto (9. Dan) und Sensei Yoshiaki So (8. Dan) der Einladung unserer Prüfungsreferentin Astrid Machulik, nach Berlin. Als ehemaliger Judotrainer der Tokioter Polizei und langjähriger Kata-Lehrer des Kodokan stand den Teilnehmern mit Yamamoto-Sensei ein äußerst erfahrener und hochgradig kompetenter Dozent zur Verfügung. katalehrgang (Foto rechts Teilnehmer 27.08.2015) Das hohe Niveau des Lehrganges und seiner Referenten spricht sich von Mal zu Mal weiter herum. So durfte man nicht nur Gäste aus Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern sondern auch aus Österreich begrüßen. So konnte man den Kata-Referenten des Österreichischen Dan-Kollegiums und internationalen Kata-Wertungsrichter Dr. Franz Edlinger als aktiven Teilnehmer in Berlin begrüßen.
Diese Tatsache und die hohe Anzahl der Teilnehmern bestätigen dem Judo-Verband Berlin damit einmal mehr seine wertvolle und sehr gute Arbeit im Bereich Kata.
Mit dem Prüfungsreferenten aus Mecklenburg-Vorpommern Ralf Wilke, dem Prüfungsreferenten aus Sachsen, Norbert Fahrig, nutzten weitere Multiplikatoren den Lehrgang um ganz aktiv und intensiv die Techniken selbst zu trainieren und dann entsprechend weiter vermitteln zu können.
katalehrgang (Foto Teilnehmer 28.08.2015) Zu Beginn des Lehrganges richteten zunächst der Präsident des JVB, Johannes Meißner und die Vizepräsidentin Christiane Kieburg-Bauer einige Worte an die Anwesenden bevor Herr Iwama als Vertreter der Japanischen Botschaft den Sensei seine Aufwartung machte. Auch nach seiner Rede blieb er noch und schaute den Trainierenden lange zu.
Gegenstand der Einheiten waren diesmal die Kata für den 2. bis 4. Dan. Am Mittwoch wurde die Katame no kata („Formen des Festlegens“, 2. Dan) trainiert. Sie wurde 1887 von Jigoro Kano entwickelt und veranschaulicht die Grundprinzipien des Bodenkampfes mit Festhalten, Hebeln und Würgen in dynamischer Weise. Zusammen mit der Nage no kata („Form des Werfens“, 1. Dan) bildet sie die Gruppe der sog. Randori no kata.
Die folgenden zwei Tage standen ganz im Zeichen der Selbstverteidigung. Zunächst wurde die moderne Selbstverteidigung nach Kodokan-Art gegen Stock, Messer und Pistole (Kodokan goshin-jutsu, 4. Dan) studiert. Diese 1950 entwickelte Kata zeichnet sich durch ihre Dynamik und Angriffsfrequenz aus und ist aufgrund ihrer Anwendbarkeit in reellen Situationen eine sehr beliebte Kata. Der letzte Lehrgangstag wurde für die Kime no kata genutzt (traditionelle Selbstverteidigung nach Kodokan-Art gegen Messer und Schwert, 3. Dan oder für den 5. Dan (5. Dan nur, wenn sie bis dahin noch nicht zur Prüfung demonstriert wurde) . Auch „Teehaus-Kata“ genannt, untergliedert sie sich in einen Teil, der im Budo-Sitz (Idori) und einen, der im Stand ausgeführt wird (Tachi-ai). Ihre letztendliche Form wurde 1906 von Kano festgeschrieben. Sowohl Yamamoto-Sensei als auch So-Sensei waren sichtlich zufrieden mit der Trainingsleistung aller Anwesenden. Die Disziplin und der Ehrgeiz beim Üben wurden von ihnen explizit gelobt.
Yamamoto-Sensei betonte wiederholt die Wichtigkeit von Kata als Bestandteil des Judo und forderte mehr Akzeptanz von allen aktiven Judoka weltweit. Denn nur durch das Training aller Elemente des Judo – Shiai, Randori und Kata – und durch die permanente Weiterbildung auf diesen Gebieten wird man das volle Potenzial dieser Sportart ausschöpfen können und dem Grundgedanken Kanos gerecht werden.
Die Prüfungsreferentin Astrid Machulik überreichte am Ende des Seminars im Namen des Judo-Verbandes Berlin e.V. Geschenke an die Dozenten und auch an Maja Sori Doval (Sportwissenschaftlerin und Japanologin), die an allen drei Tagen als kompetente Übersetzerin für ein sehr gutes Verständnis sorgte.
Rundum war es ein richtig guter Lehrgang, der weit über Berlin hinaus ausstrahlt.
An dieser Stelle sei auch auf den nächsten Kata-Lehrgang mit Iura-Sensei (8. Dan) am 07. und 08. November 2015 hingewiesen.(M. Nietner)