Berlin Cadet European Cup 2025: Ein erfolgreiches Wettkampfwochenende liegt hinter uns
Starke Kämpfe, großartige Stimmung: Der Berlin „Millenium Team“ Cadet European Cup 2025 am 26. und 27. April 2025 war ein Erfolg. 751 Judoka aus 38 Ländern zeigten im Sportforum Berlin beeindruckende Leistungen. Die deutschen Judoka sicherten sich mit drei Gold-, einer Silber- und vier Bronzemedaillen den ersten Platz im Medaillenspiegel. Unsere 23 Berliner Nachwuchstalente sammelten weitere Erfahrungen auf internationalem Parkett. Ein großes Dankeschön an alle Helfer, Trainer und Unterstützer, die dieses Event möglich gemacht haben!
Langes Wochenende
An beiden Tagen startete auf Grund des großen Teilnehmerfeldes die Vorrunde um 9 Uhr. Das Wettkampfgeschehen zog sich bis in den Abend. Vor allem am Samstag wurde allen Beteiligten ein maximaler Judotag geboten. Kurz vor 21 Uhr erklang die letzte Nationalhymne des Tages.
Trotzdem blieb die Stimmung in der großen Sporthalle durchgehend gut. Besonders die kasachische Delegation sorgte mit lauten Gesängen für Stimmung, aber auch andere Teams feuerten ihre Judoka lautstark an. Auf fünf Matten wurde hochklassiges Judo geboten, mit spannenden Duellen zwischen Nachwuchsjudoka mit internationaler Erfahrung und Newcomern. Am Ende des Wochenendes standen nach 933 Kämpfen 14 Sieger fest.
Platz eins im Medaillenspiegel
Die Topgesetzten hatten es in Berlin alles andere als leicht. Nur eine von 14 wurde ihrer Favoritenrolle gerecht: Giorgia Grassi aus Italien überzeugte in der Klasse bis 70 Kilo und holte sich den Turniersieg. Die übrigen 13 Erstgesetzten mussten sich vorher geschlagen geben.
Bei den U18-Männern dominierten die Kasachen. Schon am ersten Tag stellten sie die Finalisten in den Klassen bis 50 und 55 Kilogramm. Im Frauenfeld setzte sich die Türkei mit drei Goldmedaillen stark in Szene. Insgesamt führte aber das deutsche Team den Medaillenspiegel an. Dafür maßgeblich verantwortlich waren die Goldmedaillen von Hannah Glauner (-52 kg), Elina Dilger (+70 kg) und Samuel Bischoff (+90 kg). Die drei konnten ihren ersten Europacup gewinnen. Dazu kamen eine Silbermedaille durch Konstantin Distel (-81 kg) und Bronzemedaillen durch Jolina Reinhold, Katharina Kaiser (beide -57 kg), Sophia Grace Storm (-63 kg) und Julius Glaser (-60 kg). Diese machten den Unterschied in der Gesamtbilanz.

Berliner sammeln Erfahrung
Und wie lief es für die Berliner Nachwuchssportler? 23 Judoka gingen an den Start, erkämpften 8 Siege und mussten aber auch 27 Niederlagen hinnehmen. Kein Berliner konnte in den Kampf um die Medaillen eingreifen.
Torsten Perner, Vizepräsident Leistungssport, ordnet das Ergebnis ein: „Es gab leider viele unnötige Auftaktniederlagen. Für einige war es der erste Europacup. Hier konnten wertvolle Erfahrungen gesammelt werden. Bei den erfahrenenen KämpferInnen lagen Licht und Schatten dicht beieinander.“
Einen starken Auftakt in das Turnier zeigten Noah Petschallies (-55 kg, Polizei-Sport-Verein Berlin), Antonia Latkowski (-70 kg, Sportfreunde Kladow) und Elina Prüsse (+70 kg, SC Lotos Berlin). Alle drei starteten mit zwei Siegen in den Wettkampftag. Für Noah Petschallies war nach einer Niederlage gegen den späteren Bronzemedaillengewinner jedoch Schluss. Antonia Latkowski und Elina Prüsse bekamen in der Hoffnungsrunde eine zweite Chance, konnten diese aber nicht nutzen. Maxim Scherping (-60 kg, KAIZEN Berlin) als jüngster Jahrgang und Jette Stephan (-52 kg, Judo-Club ’03 Berlin) holten je einen Sieg.
Torsten Perner zog folgendes Fazit: „Die Heim- und StützpunkttrainerInnen konnten sich ein gutes Bild vom aktuellen Leistungsstand machen. Daraus werden jetzt konkrete Schlüsse fürs Training gezogen.“ Der Berliner U18-Europacup bleibt eine kurze Momentaufnahme. Nach dem Turnier war vor dem internationalen Trainingslager mit vielen Judoka und weiterer wettkampfnahmer Praxis.
Die Berliner Kampfrichter wurden durch das Trio Carolin Opitz (Hellersdorfer Athletik-Club Berlin), Karin Schuncke (Polizei-Sport-Verein Berlin) und Dorina Zeibig (SC Lotos Berlin) auf der Tatami vertreten. Für Dorina Zeibig war das eine besondere Auszeichnung, da sie erst Anfang März die Prüfung zur Bundes-A-Lizenz erfolgreich bestanden hatte. So konnte sie direkt Erfahrung bei einem Europacup sammeln.

Abseits der Tatami
Das Organisationsteam unter der Leitung von Hendrik Haase leistete tolle Arbeit. Mit vielen engagierten Helferinnen und Helfern sorgte es für einen nahezu reibungslosen Ablauf. Besonders durch die Änderung bei den Unterkünften gab es zusätzliche Herausforderungen, etwa beim Transfer zwischen den Hotels und der Halle sowie bei der Verpflegung. Dank des großartigen Einsatzes fanden alle Teilnehmenden, Offiziellen und Gäste optimale Bedingungen vor.
LSB-Präsident Thomas Härtel folgte der Einladung und war ebenfalls zu Gast. Er nutzte die Gelegenheit zum Austausch mit der Berliner und internationalen Judofamilie und gab positives Feedback zur Veranstaltung.
Ein besonderer Moment war die Ehrung von Jürgen Möller im Rahmen der Eröffnungszeremonie. Jahrzehntelang unterstützte er als Mitarbeiter des Sportforums Berlin den Judosport. Dafür erhielt er die Ehrenplakette des Judo-Verbands Berlin. Sie überreicht von JVB-Präsidenten Thomas Jüttner. Möller selbst war ein erfolgreicher Judoka: DDR-Meister, Jugend-Europameister 1976 und Junioren-Europameister 1977. Nun wurde er für sein langjähriges Engagement gewürdigt und geehrt.
Die Veranstaltung wurde durch weitere Offizielle unterstützt: Hendrik Haase und Thomas Jüttner arbeiteten eng mit den EJU Sports Comissionern Matthew Divall und Tapio Mäki zusammen. Als IJF-Supervisor überwachte Frank Dötsch gemeinsam mit dem EJU Referee Commissioner Vladimer Nutsubidze (GEO) die Arbeit der Kampfrichter. Unterstützt wurden sie dabei von den IJF-Referees Vitaly Sulima (UKR) und Viktor Havasi (HUN). Für die medizinische Betreuung vor Ort war Dr. Turgay Demiray (TUR) als EJU Medical Commissioner gemeinsam mit dem lokalen Ärzte- und Sanitäterteam zuständig. Stefan Fischer koordinierte Wettkampflisten, Kampfpaarungen und die Belegung der Matten.
Insgesamt war es ein großes Team, das in vielen Bereichen angepackt und die Veranstaltung möglich gemacht hat.

Danke an alle Helfer und Unterstützer
Ein herzliches Dankeschön an alle Engagierten und Unterstützenden vor als auch hinter den Kulissen. Ebenso danken wir der Verwaltung und den Mitarbeitenden des Sportforums Berlin. Ohne euer Engagement wäre die Durchführung dieses großen Turniers und des Trainingscamps nicht möglich gewesen.
Wir als Judo-Verband Berlin bedanken wir uns bei allen Judoka, Trainern und Offiziellen für ihre Teilnahme. Wir beglückwünschen alle Medaillengewinnerinnen und Medaillengewinner! Schön, dass viele geblieben oder extra angereist sind, um gemeinsam beim anschließenden Trainingscamp zu trainieren.
Die Vorfreude auf weitere große internationale Veranstaltungen in Berlin ist groß. Demnächst ist die internationale Judofamilie erneut zu Gast. Am 21. und 22. Juni findet mit dem Berlin European Junior Cup 2025 der U21-Europacup im Sportforum statt.
Für die Berliner Judoka ist es kein Abschied. Wir freuen uns jetzt schon auf ein Wiedersehen Ende Juni!
(fs/im)