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Infoveranstaltung: Wettkampfregeln 2025

Seit diesem Jahr gibt es auf nationaler und internationaler Ebene neue Wettkampfregeln. Unsere IJF-A-Lizenz Kampfrichter Katharina Marzok und Thomas Jüttner stellen diese am kommenden Dienstag ab 18 Uhr in der Judohalle im Sportforum Berlin vor.

Neue Judo-Wettkampfregeln 2025

📅 Dienstag, 7. Januar 2025, 18:00 – ca. 19:30 Uhr
📍 Judohalle (Bundesstützpunkt), Sportforum Berlin
🥋 Für wettkampforientierte Judoka, Trainer:innen und Kampfrichter:innen

Hier könnt ihr Fragen stellen und euch auf die kommende Saison vorbereiten.
Wir hoffen viele interessierte Sportler*innen, Trainer*innen und Kampfrichter*innen zu sehen.


Kontext:

Am Ende jedes Olympiazyklus wurde das aktuelle Regelwerk überprüft. Nach Paris 2024, der Auswertung der Vorschläge der nationalen Verbände und in Gesprächen mit zahlreichen Judo-Experten, stellte die IJF-Kampfrichterkomission beim IJF Technical Seminar in Istanbul am 14. und 15. Dezember 2024 ein Set neuer Wettkampfregeln vor. Der DJB passt dementsprechend sein Regelwerk an.

Die neuen Regeln gelten weltweit ab 1. Januar 2025. Der Paris Grand Slam im Februar ist das erste Event der IJF World Tour 2025, bei dem die Topathleten erstmalig unter den neuen Regeln kämpfen. Bis zu den Weltmeisterschaften 2025 in Budapest wird intensiv beobachtet, wie Judoka die Änderungen aufnehmen und umsetzen. Nach den Weltmeisterschaften wird die Effektivität der Regeln bewertet. Diese werden gegebenenfalls angepasst. Dann sind sie Mitte des Jahres 2026 gültig für die olympische Qualifikationsphase in Richtung Los Angeles 2028.


Ein erster Überblick über die Regeländerungen:

Wertungen:

Ippon bleibt unverändert. Waza-Ari umfasst Landungen auf der Seite mit Tendenz zur vollen Landung auf dem Rücken. Yuko wird wieder eingeführt. Er umfasst u.a. Landungen auf dem Gesäß oder auf der Seite mit abgestützten Ellenbogen sowie Haltezeiten von Osae-Komi-Waza von 5–9 Sekunden im Ne-Waza. Bewertet werden nur von Kodokan klassifizierte Judo-Techniken und deren Varianten.

Tachi-Waza:

Alle Jackengriffe und das Greifen unter dem Gürtel auf Höhe der Hüfte/Leiste sind erlaubt, solange sie für eine positiven Fortschritt der Kampfentwicklung genutzt werden. Sonst Shido.

Klassische Beinfasser bleiben weiterhin verboten.

Nach Einnahme des klassischen Griffs (Hikite und Tsurite) haben Judoka 30 Sekunden zur Angriffsvorbereitung. Bei unkonventioneller Kumi-kata wird mehr Zeit als bisher für die Angriffsvorbereitung gewährt.

Bärenumarmung („Bear Hug“), ob mit oder ohne vorheriger Kumi-Kata, ist erlaubt. Es ist für den Angreifer nicht erlaubt, dass sich Hände und Arme auf dem Rücken des Gegners zum Kreis schließen. Shido.

Reverse-Seoi-Nage ist erlaubt – außer bei U18-Wettbewerben, wo er weiterhin mit Shido bestraft wird.

Einsatz des Kopfes zum Werfen und Verteidigen ist erlaubt – außer bei U18-Wettkämpfen, wo dies mit Shido bestraft wird. Das direkte Eintauchen mit dem Kopf (klassisches Diving) bleibt verboten und wird mit Hansoku-Make geahndet. Das Verteidigen mit Landung in der Kopfbrücke wird mit Ippon bewertet.

Kansetsu-Waza (Hebelgriffe) in Kombination mit einer Wurftechnik mit geringem Verletzungsrisiko, wo der Angegriffene der Situation entgehen kann, werden mit Shido geahndet. Wenn der Angegriffene keine Chance hat zu entkommen, das Verletzungsrisiko hoch ist, erfolgt Hansoku-Make.

Die Definition, was ein Scheinangriff ist, wurde präzisiert.

Ne-Waza:

Positive Aktivität in Ne-Waza wird berücksichtigt. Der Griff in den Jackenärmel und in das Hosenbein im Ne-Waza sind erlaubt.

Wettkampffläche:

Judoka gelten innerhalb der Fläche, solange einer die Kampffläche berührt. Unbeabsichtiges Verlassen der Matte wird nicht geahndet. Mattenflucht in Tachi-Waza oder Ne-Waza wird mit einem Shido bestraft.


Weiterführende Artikel/Dokumente:

▫︎ New Rules: What to Remember (ijf.org) – https://www.ijf.org/news/show/new-rules-what-to-remember

▫︎ Alle Änderungen sind im IJF Sport and Organisation Rules (SOR) Version – 01.01.2025 (englisch)  veröffentlicht.

 

Foto: Dino Secic/EJU