„You don’t stop Judo when you get old. You get old when you stop Judo!“

„Ich war ganz schön aufgeregt!“. Worte von einem gestandenen Mann, der in seinem 71jährigen Leben ganz andere Herausforderungen gemeistert hat. Dietrich Schneider vom SC-Berlin e.V. war dann glücklich als er die Prüfung zum 5. Dan bestanden hatte und man konnte sehen, dass eine große Last von ihm abgefallen ist. Dabei war er so gut vorbereitet und hat eine Klasse Prüfung abgelegt. Für uns als Prüfungskommission ist Dietrich ein Vorbild. Er zeigt, dass es im fortgeschrittenen Alter und wenn die Knochen nicht mehr alles so mitmachen, wie man es sich wünscht, es möglich ist, einen Dan durch eine Prüfung zu erwerben. Dietrich sagt dazu: „Ich wollte mich der Prüfung stellen.“  Das sollte Ansporn für alle sein, die noch jünger und fitter sind, sich mit der Materie Judo intensiver auseinander zu setzen und sich selbst damit zu bereichern. Es hat Spaß gemacht ihm bei seinen Ausführungen zuzuhören. Er belegte seine Aussagen mit aktuellen Beispielen von der Olympiade in Tokio.

Glückliche Gesichter auch bei den anderen Kandidat(inn)en. So hat Marcus Hoffmann (Kampfsportschule im Klostergarten) den 3. Dan, Annika Würfel (VfK “Bau“ Rostock 94 / OSP Berlin) und Jasmin Kayser (TSV Rudow 1888 e.V.) den 2. Dan und Anja Binder (Berliner Judo Freunde 1955 e.V.) den 1. Dan bestanden. Unseren herzlichen Glückwunsch!

Mit Annika Würfel hatten wir eine unserer Top-Kader bei der Prüfung. In einem kleinen Interview hat sie uns einige Fragen beantwortet.

Frage: Was hat dich bewogen den 2. Dan abzulegen?

Annika: Ich hatte mehr Zeit durch die Coronaeinschränkungen. Es fanden keine Wettkämpfe an den Wochenenden statt und auch in der Woche war mehr Zeit. Diese Zeit wollte ich sinnvoll nutzen. Dann wollte Jasmin Kayser ihren 2. Dan ablegen und das fand ich eine gute Idee. Wir haben uns dann beide den 2. Dan vorgenommen.

Frage: Welche Auswirkung hat die Vorbereitung auf den 2. Dan für dein Wettkampfjudo?

Annika: Wir haben uns sehr lange mit den Vorkenntnissen im Boden auseinandergesetzt. Ich kenne jetzt die Prinzipen hinter den Techniken und kann sie besser einordnen und auch benennen.

Frage: Was war die größte Herausforderung?

Annika: Kata war die größte Herausforderung. Kata macht mir nicht so viel Spaß. Ich bin mehr für das praktische Judo. Wir bekamen gute Unterstützung von Andreas Karnopp und Torsten Perner und so hat es auch geklappt.

Frage: Was hast du dir vorgenommen?

Annika: Jetzt ist der Fokus voll auf Wettkampf gesetzt. Die Deutsche Meisterschaft steht vor der Tür und darauf bereite ich mich intensiv vor. (Anmerkung: Die Deutsche Judo Einzelmeisterschaft (DEM) der Frauen und Männer findet am 04.-05.09.2021 in Stuttgart statt).

Vielen Dank Annika für das kleine Interview.

Im Rahmen der Dan-Prüfung wurde Sven Marx mit der Ehrennadel des JVB in Bronze für sein jahrelanges Engagement für den Judosport in Berlin geehrt. Die Urkunde wurde von unserer Prüfungsreferentin Astrid Machulik und dem Ehrenpräsidenten Johannes Meißner überreicht.

Es war eine gelungene Prüfung mit einem großen Dankeschön an die Prüfer für ihren Einsatz.

Ausstatter für die Dan-Prüfung war der Verein PSV Olympia Berlin e.V./SV Luftfahrt Berlin e.V.. Dafür vielen Dank und besonderen Dank an Daniel Wernicke, der die Voraussetzungen in der Halle schaffte und sich um die Einhaltung der Hygieneregeln kümmerte.

Alles in allem war es eine gelungene Veranstaltung die leider immer noch im Schatten von Corona steht. Das ist unschwer an der Maskierung auf dem Foto zu erkennen. Es werden noch 2 Prüfungen stattfinden, dann sind die alle Kandidat(inn)en aus der Coronazeit geprüft. Drückt uns die Daumen, dass die zentrale Dan-Prüfung im Herbst (21.11.2021) regulär stattfinden kann.

Den krönenden Abschluss der Veranstaltung hat Dr. Franz Edlinger (6. Dan und Uke von Dietrich Schneider) gesetzt. Er überreichte Dietrich ein T-Shirt mit dem Aufdruck „You don’t stop Judo when you get old. You get old when you stop Judo.“