Abschied vom Leistungssport

Der Abschied geschieht meist mit einem weinenden und mit einem lachenden Auge. Auf der einen Seite der Abschied von gewohnten Dingen, andererseits der Beginn eines neuen Lebensabschnitts.
 Jo, Johanna Müller vom PSV Olympia, Trägerin des 2. Dan, beendet mit 31 Jahren ihre leistungssportliche Laufbahn.Vor 25 Jahren begann sie beim PSV Olympia mit dem Judotraining. Im Jahre 2001, mit elf Jahren, stand sie das erste mal auf dem obersten Treppchen der Berliner Einzelmeisterschaften. Mit dem Streben nach weiteren Erfolgen und fleißigem Training begann die leistungssportliche Laufbahn auf der Werner –Seelenbinder Gesamtschule (Eliteschule des Sports), heute Sport- und Leistungszentrum Berlin. Eine Bronzemedaille bei den Europameisterschaften u17 in Miskolc 2006 machte unsere Berliner Athletin international bekannt. Die Berliner Judofreunde werden sich bestimmt auch gern an das Jahr 2009 zurückerinnern. Auf heimischen Matten gewann Johanna die Silbermedaille bei den Internationalen Deutschen Einzelmeisterschaften der Junioren bis 57 kg. Im gleichen Jahr folgte ein fünfter Platz bei den Weltmeisterschaften der Junioren in Paris, wo sie damit nur knapp eine Medaille verpasst hat.
Auch national gehörte Jo ab 2006 immer mit zur Spitze. Insgesamt sammelte sie sieben Medaillen, davon eine Goldmedaille 2012, vier Silber und zwei Bronzemedaillen, bei Deutschen Meisterschaften der Frauen. 
Es folgten weitere Einsätze und Erfolge in den Reihen des DJB-Teams. Insgesamt sind es bis heute 16 Medaillen bei Grand Prix, Grand Slam, European Open und European Cups der Frauen.
In der Bundesliga gehört sie seit 2010 zum Team des JSV Speyer und ist hier Teamleader (Kapitänin). Zweimal Deutscher Mannschaftsmeister, viermal Vizemeister und ein Bronzeplatz, der Gewinn bei den Europäischen Club-Meisterschaften 2014 und Gold bei den Golden League 2016 gehören zu der beeindruckenden Erfolgsbilanz.
Neben diesem sportlichen Weg absolvierte Johanna ein B.A. Studium an der Deutschen Sportschule in Köln, Sport und Gesundheit in Prävention und Therapie. Auch wenn sie hier in den letzten Jahren ihr Training in Köln absolviert hat, ist sie durch und durch BERLINERIN. Wir, die Judofamilie Berlin bedanken uns bei Johanna für all das, was sie auch für unseren Verband geleistet hat. Sie ist als Kämpferin stets mit größtem Kampfgeist und Willenskraft in den Wettkampf gegangen. Selbst Verletzungen haben sie nicht abgehalten, ihr Ziel zu verwirklichen. Jo hat immer wieder zurückgefunden und den Anschluß an die Weltspitze herstellen können. Genau diese Zielstrebigkeit verdient tiefe Bewunderung und großen Respekt.
Sicherlich werden gerade diese Eigenschaften Johanna auf ihrem zukünftigen beruflichen und persönlichem Weg helfen, Höhen und Tiefen zu meistern. Wir wünschen viel Erfolg bei der Verwirklichung der Ziele im Beruf und im privaten Bereich, besonders jetzt bei der Bewältigung des Master Studiums.

Wir würden uns freuen, wenn sie unserer Sportart verbunden bleibt und ihre Erfahrungen an jüngere Judoka weitergibt. Jo – bleib so wie Du bist – Du bist Klasse!

Hier ein paar Impressionen: