Berliner Kampfrichtende bringen sich in Form
Am 8. und 9. Februar 2025 richtete Berlin den landesverbandsübergreifenden Kampfrichterlehrgang der Judo-Verbände Berlin und Brandenburg aus. Rund 100 Kampfrichtende, darunter Gäste aus Mecklenburg-Vorpommern und Trainer*innen aus Brandenburg, nahmen an der Veranstaltung teil. Als Lehrgangsleiterin führte die Berliner Kampfrichterreferentin Katharina Marzok durch das Programm und eröffnete, gemeinsam mit dem Brandenburger Kampfrichterreferenten Maik Sinkwitz und dem Gruppenkampfrichterreferenten Nordost René Ressler, mit der Vorstellung der neuen IJF-Regeln 2025 und der angepassten DJB-Regeln für die Jugend die Veranstaltung auf der Tatami des KSC Strausberg.
Viele Teilnehmende hatten sich im Vorfeld bereits über die neuen Regeln informiert: Vor den Berliner Meisterschaften im Januar stellte Katharina Marzok diese in einer Online-Schulung vor, an der über 40 Kampfrichtende teilnahmen. Diese Schulung ermöglichte es den Kampfrichtenden, sich mit den neuen Regeländerungen vertraut zu machen und sie sicher u.a. bei den Berliner Meisterschaften der U15, U18 und U21 anzuwenden. Zuvor fand Anfang Januar am Stützpunkt Berlin eine Regelvorstellung durch IJF-A-Kampfrichter Thomas Jüttner statt, die dem Berliner Kader und allen Interessierten den ersten Überblick gab.
Nach der intensiven zweistündigen Regelvorstellung begann die Praxiseinheit mit einer auflockernden und zugleich schweißtreibenden Erwärmung, bei der sich jeder entsprechend seiner Fitness einbringen konnte. Anschließend folgte der Hauptteil, für den mit Dino Pfeiffer ein hochkarätiger Referent gewonnen werden konnte. Der U23-Europameister von 2010 und vierfache Deutsche Meister, der die Ligamannschaften der Berliner Kampfgemeinschaft trainiert, vermittelte wertvolle Einblicke in Kampfstrategien sowohl im Stand (Tachi-waza) als auch am Boden (Ne-waza). Besonders eindrucksvoll demonstrierte er die Effektivität des nun erlaubten Griffs in den Jackenärmel und erläuterte Techniken, die eine längere Herausarbeitungszeit erfordern und nicht sofort offensichtlich sind – ein wichtiger Aspekt für Kampfrichtenden, die solche Situationen korrekt bewerten müssen. Die Teilnehmenden verfolgten die Einheit mit großem Interesse und beteiligten sich aktiv.
Gestärkt nach dem Mittagessen, dankenswerterweise durch den vom KSC Strausberg organisierten Grill, ging es mit den ersten zwei Videoeinheiten weiter. In diesen wurden sowohl die IJF-Beispielszenen als auch lokale und regionale Wettkampfszenen aus verschiedenen Altersklassen vorgestellt, um die Regeln zu vertiefen und Unklarheiten zu beseitigen. Dazu wurde in vier Gruppen mit verschiedenen Schwerpunkten wie IJF, Regional und Jugend gearbeitet. Die Gruppen wurden von den Referenten und von den Bund-A-Kampfrichtern Daniel Wernicke, Daniel Kleinen (beide BE), Lucas Hermann, Christian Kaiser sowie Gregor Weiß (alle BB) angeleitet.
![]() |
![]() |
![]() |
Anschließend fanden die Sitzungen der Landesverbände statt. In der Berliner Sitzung wurde das vergangene Jahr reflektiert und die Einsatzbereitschaft der Kampfrichtenden für die anstehenden Turniere sowie die Höhepunkte, insbesondere die European Cups, besprochen. Neue Kolleg*innen wurden willkommen geheißen, während langjährige Wegbegleiter*innen verabschiedet wurden.
Nachdem zur Eröffnung Marion Boß bereits von ihrer 20-jährigen, zuverlässigen Kampfrichtertätigkeit mit einem kleinen Präsent und einem Blumenstrauß durch Katharina Marzok und Stellvertreter Daniel Wernicke vor allen Teilnehmenden verabschiedet wurde, kam ihr nun in diesem Rahmen eine besondere Ehrung zu teil: Im Beisein des Vorstandsmitglieds der Kampfsportschule im Klostergarten Falk Scherf wurde ihr die JVB-Ehrennadel in Silber verliehen. In der Laudatio wurden ihre Verdienste als Übungsleiterin, Kampfrichterin sowie ihre Arbeit für den Verband und ihren Verein gewürdigt. Unter dem Beifall ihrer Kolleg*innen überreichte Katharina Marzok ihr im Namen des Berliner Präsidiums die Ehrennadel und die Urkunde. (Laudatio)
Darüber hinaus stellte Kommissionsmitglied Robert Blümel die bald startende Jugendkampfrichterausbildung vor, für die bereits 11 Anmeldungen aus verschiedenen Berliner Vereinen eingegangen sind. Und Kommissionsmitglied Dorina Zeibig gab einen Einblick in die aktuelle Kommissionsarbeit. Sie rief zudem die Kampfrichtenden dazu auf, Einsatzberichte für den KR-Newsletter beizutragen.
Nach den Sitzungen konnten alle in einer Sportfreizeit individuell betätigen. Es gab verschiedene Möglichkeiten: Judo für diejenigen, die noch nicht genug von der Matte hatten, Volleyball für Teamgeist und Bewegung, Kraft für die Fitnessbegeisterten oder Aktivitäten wie Skat und Entspannen.
Den Abschluss des Tages bildete ein geselliger Abend, bei dem sich alle noch einmal in entspannter Atmosphäre austauschen konnten. Ein reichhaltiges Buffet, bestehend aus mitgebrachten Speisen und Getränken, sorgte für kulinarische Vielfalt und trug zur gemütlichen Stimmung bei.
Am Sonntag wurden zwei weitere Videoeinheiten durchgeführt, die erneut interessante Einwände und wertvolle Erkenntnisse lieferten. Zum Abschluss des Lehrgangs gab es eine kurze gemeinsame Runde, in der letzte Fragen geklärt sowie gutes Gelingen und ein glückliches Händchen für die anstehenden Turniere gewünscht wurden. (K. Marzok, Fotos F.Scherf / K. Marzok)