News

Berliner und die Judoka ganz Deutschlands trauern um Dietmar Lorenz

Das Kämpferherz von Dietmar Lorenz hat aufgehört zu schlagen. Die traurige Nachricht bewegt seine Freunde, viele Judoka und Fans, für die er ein Idol war.
Dietmar Lorenz , Träger des 7. Dan, von seinen Freunde Itze genannt, begann im Alter von 16 Jahren mit dem Judotraining beim SV Dynamo Schleiz. Zwei Jahre später wurde er zum SC Dynamo Hoppegarten delegiert.
Nach der Beendigung seiner sportlichen Laufbahn war er als Trainer beim SC Dynamo Hoppegarten tätig. Ab 1990 unterrichtete Dietmar Lorenz als Mitarbeiter der „Sportjugend Berlin e. V.“ Kinder und Jugendliche und war ab 1992 als Sozialarbeiter im Sport- und Jugendzentrum KICK Berlin-Marzahn tätig.

Itze war Mitglied bei SC Berlin und Ehrenmitglied unseres Verbandes.

Auf zwei Ereignisse seiner aktiven Laufbahn war Dietmar Lorenz immer besonders stolz. Er war der erste deutsche Olympiasieger, der 1980 in Moskau als Halbschwergewichtler -95 kg in der Open-Kategorie gewonnen hat. Und dass er zwei Jahre zuvor überhaupt als erster Nichtjapaner den Kano-Cup gewonnen hat. „Ich war nach Anton Geesinks Olympiasieg der Zweite, dem es gelang, die japanische Vorherrschaft zu durchbrechen“, sagte Lorenz mit etwas Stolz in der Stimme.
Darüber hinaus war er zwei Mal WM-Dritter und vier Mal Europameister sowie 1977 mit seinem Verein SC Dynamo Hoppegarten Europacup-Gewinner. Eine Bilanz, die aller Ehren wert ist.
Olympia blieb für ihn immer das größte Erlebnis, immerhin war er schon 1976 in Montreal dabei, wurde Fünfter im Halbschwergewicht. Vier Jahre später in Moskau wurde es dann Bronze im Halbschwergewicht vor dem Goldtriumph in der Open-Kategorie. Dass diese Open-Kategorie 1984 zum letzten Mal auf dem Programm stand, bedauerte Lorenz: „Als Leichter den Schweren ein Bein zu stellen, war und ist sehr reizvoll, selbst wenn das heute bei EM und WM recht selten geworden ist.“ Schon vor Olympia hatte er in der Open-Kategorie tüchtig mitgemischt, war 1978 in Helsinki sogar Doppel-Europameister geworden.
Seitdem er in Berlin ist, nennen ihn seine Freunde nur „Itze“. Sein Spitzname ist eine Ableitung aus dem . Da kommt das Wort „jetzt“ umgangssprachlich kaum vor. Es heißt eben „Itze geht´s los“.
Itze, Du wirst uns fehlen. Stets am Judosport interessiert konnten wir Dietmar als Ehrengast bei den European Judo Cups in Berlin begrüßen.
Wir, die Judoka Berlins, werden sein Andenken stets in Ehren halten.
(Text: Brigit Arendt / Falk Scherf / Fotos: Sportschau / DJB / Judo Welt Museum / F. Scherf)