Dienstag, April 29, 2025
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Braungurtlehrgang 2024 – mit zwei erfolgreichen Prüfungsabschlüsse

Auch in diesem Jahr fand wieder die Seminarreihe vom Blaugurt zum Braungurt statt, erstmalig ausschließlich gemäß unserer Graduierungsordnung, nachdem wir im letzten Jahr zusätzlich noch zur Prüfungsordnung aus 2014 gelehrt und geprüft hatten.

Eingeschrieben hatten sich, wie auch im letzten Jahr, elf Teilnehmer*innen mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen und Zielsetzungen. 
Bis auf zwei Teilnehmer*innen hatte kein Judoka Erfahrungen mit der aktuellen Graduierungsordnung und deren kompetenzorientierten Ausbildung (für den 2.Kyu) gesammelt. 
Für einige Judoka, die nach einer Jahrzehnte langen Pause nun erst wieder eingestiegen sind, war der Lehrgang eine besondere Herausforderung viele Dinge auf- und nachzuholen, die bisherige Herangehensweise vom „Kopieren“ in „situative Lösungssuche“ umzustellen.

Deshalb an dieser Stelle einige Worte zur Vorbereitung und den Anforderungen.

Der Braungurt befindet sich im Kyu-Bereich und hier erwarten wir noch nicht die technische Reife, die eine jahrelange Entwicklung benötigt und sich im Dan-Bereich vollziehen soll. Das Niveau ist jedoch schon höher als bei den vorangegangenen Stufen des Erweiterungsprogramms (3. und 2. Kyu) unter folgenden Aspekten:
Anforderungen: In der Technikausführung sollen Haupt-und Gegenseite beachtet werden und sinnvolle Kombinationen stattfinden. 
Zweiphasige Interaktionsketten sollen aus dem Grundprogramm in flüssigem Tempo und verfeinerter Form und aus dem Erweiterungsprogramm in mäßigem Tempo und Grobform situativ stattfinden. 
Anwendung: Bei Randori werden einfache Situationen bei geringem Gegendruck gelöst
Wissen: Nutzung einfacher biomechanischer Begriffe zur Erklärung der Funktionalität, wesentliche Übungs-und Trainingsziele und gebräuchlichste Übungsformen sowie Judowerte und deren Transfer im Alltag
Selbständigkeit: Lernen, Üben, konzentriertes Trainieren, selbstgesteuert, um Fortschritte zu erreichen, Tipps und Hinweise an weniger Erfahrene abgeben, sich in die Gemeinschaftsaufgaben einbringen

Auf diese Anforderungen waren die Teilnehmer sehr unterschiedlich vorbereitet, und somit setzte sich jeder ein individuelles Ziel, von der Auffrischung bis zur Prüfungsteilnahme. Der kleinste gemeinsame Nenner für das Ziel aller Teilnehmer war, sich den für den 1. Kyu notwendigen Kompetenzen in fünf Seminaren und im eigenen Vereinstraining so weit es individuell geht, zu nähern und den aktuellen Stand zu verbessern sowie das erreichte eigene Niveau einzuschätzen. Dieses Ziel konnten alle Teilnehmer*innen, die das intensive Training nutzen, erreichen und werden es für ihre weitere Judoentwicklung anwenden. 
Die Gruppe zeichnete aus, dass im Laufe der Seminare bei jedem Teilnehmer eine Steigerung stattfand.

Glückwunsch an Janno Schneider (SSG Humboldt) und Dr. Felix German (SC Charis 02) die am 18.10.24 mit hervorragenden Ergebnissen ihre anspruchsvolle Graduierung in der freiwilligen Prüfung bestanden. 

Herzliche Gratulation an alle Teilnehmer*innen zu ihren Leistungen und alles Gute für die weitere Judo- Entwicklung sowie im persönlichen Leben. Udo Tietz 1. Kyu Beauftragter des JVB .

Fotos: Laura Schneider