Erfolgreicher Grand Prix in Österreich
Bei Grand Prix UPPER Austria in Linz nahmen 455 Judoka aus 72 Nationen teil. Das DJB erkämpfte fünf Medaillen und drei fünfte Plätze. Die drei Kämpfer*Innen aus dem Bundesstützpunkt Berlin trugen ihren Beitrag dazu bei. Losseni Kone (SC Alstertal-Langenhorn) erkämpfte die Silbermedaille über100 kg. Annika Würfel (VfK Bau Rostock) bis 52 kg und Renée Lucht (HT 16) über 78 kg belegten einen fünften Platz, verpaßten ganz knapp eine Medaille.
Sehr froh, gegen so einen Gegner zu Kämpfen – gegen Lukas Krpalek
Für Losseni ist es die erste Medaille auf der IJF-World Tour. „ Es hat alles gepaßt. Ich habe mich schon in der Wettkampfwoche gut gefühlt und dementsprechend auch beim Wettkampf.
Gleich im ersten Kampf habe ich meinem Gegner fast gar keine Chancen gelassen und ihn dann klar mit Ippon geworfen.“ Losseni weicht dem Angriff aus und warf Joseph Terhec aus Frankreich mit einem Koshi-Waza . „Mein erster Kampf hat mich mental stabilisiert ich habe mir gedacht: oh, wenn ich den schlage, kann ich die anderen auch schlagen. Das hat dann auch geklappt.“ Es folgten Siege gegen Igor Vracar (SRB), Jelle Snippe (NED), Sieger beim Grand Slam in Antalya. Im Halbfinale, gegen Richard Sipocz (HUN), U 23 Europameister 2022, erzielte Losseni mit einem Ura-Nage in der dritten Minute den siegbringenden Waza-ari. Damit war der Einzug in das Finale geschafft.
wartete kein geringer als der Doppel-Olympiasieger, 2016 bis 100 kg in Rio de Janeiro und 2021 im Schwergewicht in Tokio, Lukkas Krpalek aus Tschechien. Losseni lies sich aber in keiner Weise beeindrucken und griff den Doppelolympiasieger couragiert an. Dieser erhielt dann auch zwei Shidos. Mit 2:1 Shidos ging es in Golden Score. Nach 1:08 erhielt hier Losseni für Raustreten das 3. Shido und erkämpfte sich die Silbermedaille.
„Im Finale hatte ich dennoch ein anderes Gefühl in mir. Ich war nicht mehr aufgeregter als davor, sondern auch sehr froh, gegen so einen Gegner zu kämpfen. An Gewinnen oder Verlieren habe ich nicht gedacht, sondern nur daran dass ich alles geben muss!“
Der Kampf hat gezeigt Losseni hat alles gegeben, auch ein Doppelolympiasieger konnte ihn an diesem Tag nicht werfen.
Eine richtig, richtig gute Platzierung nach meiner Verletzung
Parallel zu den schweren Männern, kämpften auch die Frauen in der Klasse über 78 kg. Renée Lucht traf in ihrer ersten Begegnung auf Ivana Sutalo (CRO). Im dritten Aufeinandertreffen konnte Renée ihren zweiten Sieg feiern. Dabei ging ihre Gegnerin mit einem Waza-ari, für eine Ko-Soto-Gake Technik in Führung. Renée kämpfte konsequent weiter. Nach einem starken Koshi-Waza Ansatz setzte sie um und warf ihrer Gegnerin nach hinten auf Ippon. Im Poolfinale ging es gegen Larisa Ceric (BIH) in die Verlängerung . Da keine Kämpferin eine Wertung erzielen konnte, entschied das dritte Shido gegen Renée die Begegnung. In der Trostrunde brachte ein Tani-O-Toshi mit anschließenden Haltegriff einen schnellen Sieg gegen Ruslana Bulavina (UKR) und damit den Einzug in das kleine Finale. Ihre Gegnerin Karen Stevenson (NED), Dritte beim Grand Slam in Tel Aviv und Tibilisi, ging mit einem Wata-ari nach der Hälfte der Kampfzeit in Führung, die Renée nicht mehr egalisieren konnte. Damit erkämpfte sie sich den fünften Platz.
Renée ist sehr zufrieden mit dem Turnier, „Es war ein sehr gutes Turnier. Ich habe eine sehr gute Platzierung erzielt, es war die erste richtig, richtig gute Platzierung nach meiner Verletzung. Insofern war es ein sehr gutes Wochenende. Es waren vier Kämpfe, zwei gewonnen und zwei verloren. Natürlich gibt es immer noch Dinge zu verbessern, insbesonders auch judospezifisch. Ich denke hierauf kann man weiter aufbauen für die folgenden Turniere.
Nächste Woche ist der nächste Wettkampf, der Grand Prix in Tajikistan . Ich bin schon sehr gespannt, vor allem aber auch sehr motiviert. Es freut mich, das es wieder richtig losgeht mit den Wettkampfgeschehen und hoffentlich auch mit den Erfolgen:“
Vor der Freude stand die Enttäuschung
Gleich am ersten Tag ging Annika Würfel in den Wettkampf. Nach den letzten Wettkämpfen, wollte sie erneut zeigen, dass sie mit der internationalen Konkurrenz mithalten kann und ihre Trainingsleistunge im Wettkampf umsetzen kann. Im ersten Kampf erzielte sie gegen Paulina Martinez (MEX) mit einem Ippon-Seoi-Nage die siegbringende Waza-ari Wertung. Im nächsten Kampf gegen Amber Ryheul (BEL) zeigte Annika einmal mehr ihre Ausdauer. In der 10. Minute war es wieder ein Seoi-Nage, mit dem sie den Kampf für sich entscheiden konnte. Im Poolfinale traf sie auf eine „alte“ Bekannte, Ariane Toro Soler, U 23 Vizeeuropameisterin 2022. Leider konnte sich Annika nicht für die Niederlage im Halbfinale der u23 EM revanchieren. Die spanische Kämpferin konnte ihren Griff blitzschnell durchsetzen und erzielte mit einem Koshi-Guruma den Sieg gegen Annika.
Im anschließenden Trostrundenkampf besiegte Annika Fabienne Kocher (SUI), Dritte der Weltmeisterschaften 2021. Sie erzielte gleich zu Beginn des Kampfes mit einem Morote-Seoi-Nage eine Waza-ari Wertung, die sie aufopferungsvoll verteidigen konnte. Im Kampf um Bronze traf sie auf Maria Siderot aus Portugal. Der portugiesischen Kämpferin setzte nach einem Seoi-Nage konsequent am Boden nach. Aus dem anschließenden Sankaku-Haltegriff konnte sich Annika nicht befreien und belegte einen fünften Platz. Annika war zuerst enttäuscht, so knapp eine Medaille verpaßt zu haben „Erstmal bin ich natürlich enttäuscht, dass ich so knapp an Bronze vorbeigeschrammt bin. Mit etwas Abstand kann ich aber feststellen, das es endlich wieder ein Schritt in die richtige Richtung war. Mit den drei gewonnen Kämpfen bin ich auch zu frieden. Vorallem weil es auch wieder eine lange Schlacht war und ich dieses mal als Siegerin von der Matte ging.
Natürlich haben sich auch weitere Betätigungsfelder aufgezeigt, die wir im weiteren Training angehen werden. Insofern hat mich der Wettkampf weiter vorangebracht. Ich hatte wieder einmal mehr Kämpfe gehabt und konnte auf diesen Niveau weiter üben zu kämpfen. Der Wettkampf hat mir wieder mehr Selbstvertrauen gegeben. So kann ich insgesamt zu frieden auf den Wettkampftag zurückblicken.“
Herzlichen Glückwunsch dem Medaillengewinner, Platzierten und verantwortlichen Trainern zu diesen Erfolgen.