European Masters Games 2023 in Tampere
Vier Goldmedaillen für Berlin in Finnland
Alle vier Jahren finden die European Masters Games statt. in diesem Jahr ist Finnland vom 26.06. bis 09.07.2023 Gastgeber für rund 7500 Sportler und Sportlerinnen ü30 aus mehr als 30 verschiedenen Sportarten. In einigen Sportarten stellt das Event zugleich die offizielle Europameisterschaft dar.
Wir waren erstmals dabei. Nur zwei Wochen nach den regulären Europameisterschaften war der Termin natürlich nicht optimal, dennoch fanden sich so einige Medaillengewinner erneut auf der Matte wieder. Das Niveau bei den Titelkämpfen in Slowenien war jedoch höher.
Die Judo-Wettkämpfe fanden bereits vor der eigentlichen Eröffnung statt. Die So ein Blick über den Tellerrand zu anderen Sportarten ist ja auch nicht verkehrt. Wir haben uns über den Besuch von Athleten aus anderen Disziplinen gefreut!
Einmalig war schon das Wiegen im Dojo des Tampere Judo Clubs in einer ehemaligen Bunkeranlage aus dem Kalten Krieg. So etwas hatten wir noch nie erlebt!
Gekämpft wurde dann in den Messehallen. Am ersten Wettkampftag kämpften die Damen und die Herren ab M5 aufwärts.
Dabei wurden teilweise Altersklassen kombiniert, um allen genügend Kämpfe bieten zu können. Gewertet wurde aber getrennt nach Alters- und Gewichtsklasse.
Hier die Kämpfe der Berliner:
Die erste Goldmedaille erkämpfte Daniela Kortmann (BC Randori), die sich gegen die Britin Katrina Geary klar durchsetzen konnte.
Gegen Katja Jank aus Hennigsdorf verlor sie, doch die ist bereits F3. Damit
1. Platz für Daniela Kortmann BC Randori F2 -63 kg
Jens-Peter Bischof (BC Randori)hatte ein echtes De-ja-vú! Er traf wieder auf den Franzosen Thierry Bordes! Bei der EM in Slowenien hatte er gegen ihn im Einzel Bronze geholt, dann im Team die Goldmedaille gesichert!
In Tampere brauchte er nur 25 Sekunden für einen regelrechten Hattrick – Ippon für Uchi-Mata!
Der Brite Joseph Williams (M6) schlug nach 32 Sekunden ebenfalls hart ein – Ippon für Harai-Goshi!
1. Platz Jens-Peter Bischof (BC Randori) M5 +100 kg
Stephan Steigmann (BC Randori) hatte die meisten Kämpfe! Gleich vier Mal musste er ran . Gegen Team-Europameister Henning Sudau (Spremberg) verlor er mit Seoi-Nage. Gegen den Briten Richard Budd kassierte er zwar ein blaues Auge, warf ihn aber auf Ippon!
Pasi Lauren aus Finnland ist Welt- und Europameister bis 73 kg. Er mischte auch die 81 kg-Kämpfer durchweg auf!
Er war ein Olympiastarter von Atlanta, trainierte in den Neunzigern auch in Berlin und kämpfte für Marzahn in der Ersten Bundesliga!
Stephan stand immerhin am längsten gegen ihn, ehe er doch im Haltegriff landete. Da die finnische Presse natürlich wegen ihres Stars da war, landete Stephan auf allerhand Bildern…
Mit Yoko-Sumi-Gaeshi und O-Soto-Gari gewann Stephan noch gegen den Italiener Alessio Merlo (M5)!
1. Platz Stephan Steigmann (BC Randori) M6 -81kg
Astrid Machulik (K.i.K.) hatte drei Kämpfe zu bestreiten. Sie startete mit einen Sieg gegen Oda Weighart (GER). Auch den zweiten Kampf gegen Asako Takekuma Katsumata aus den USA konnte sie für sich entscheiden. In beiden Kämpfen nahm sie ihre Gegnerinnen in den Haltegriff , aus dem es kein Entringen mehr gab. Eine Niederlage gegen Francoise Dufresne aus Frankreich hatte keinen Einfluß auf ihre Platzierung, da sie eine anderen Altersklasse ist.
1. Platz Astrid Machulik (K.i.K.) F6 -63 kg
Glückwunsch unseren Medaillengewinner*innen und den verantwortlichen Trainern.
Noch ein paar Impressionen
Wir waren gut untergebracht am Wasser, natürlich mit Sauna. Finnland ist ja das Land der tausend Seen! Eine weitere Besonderheit sind natürlich die „Weißen Nächte“!
Es wird einfach nicht dunkel im finnischen Sommer!
Rund um die Sommersonnenwende geht die Sonne nördlich des 56. nördlichen Breitengrades bis hin zum Nordpol einfach nicht unter! Selbst mitten in der Nacht herrscht Licht wie etwa bei der Dämmerung!
Die Menschen in Finnland feiern dann die Nächte durch und haben vier Tage frei! Wir sind direkt danach angekommen. So hell wie es ist, mag man einfach nicht ins Bett gehen.
Kehrseite des Ganzen sind natürlich die dunklen Winter, in denen es monatelang nicht wirklich hell wird!(Text nach St. Steigmann / Fotos St. Steigmann)