3. Kōdōkan Jūdō Kata Seminar in Berlin

v.l.n.r. Astrid Machulik, T. Utsugi, Gesander R. Nakamura, M. Sameshima
 


Vom 21.06 bis zum 24.06 2019 fand in Berlin-Mitte das dritte offizielle Kōdōkan Jūdō Kata Seminar statt. Die Delegation aus dem Kōdōkan Tōkyō bestand aus Herrn Motonari  Sameshima (8. Dan Kodokan) und Herrn Toshihiro Utsugi (8.Dan Kodokan). Wie bereits in den vorigen Jahren wurde die Veranstaltung von Astrid Machulik, der Prüfungsreferentin des JVB, und 5.Dan Kodokan, organisiert und begleitet. Mit Unterstützung des KiK e.V. Berlin wurde die Sporthalle in der Gormannstraße in Berlin-Mitte zum Dōjō umfunktioniert. Der Ausrichter war der Jūdō Verband Berlin, dessen Schatzmeister Knut Feyerabend, ebenfalls bei der gesamten Veranstaltung anwesend war und diese unterstützte. Die Veranstaltung fand in Deutsch und Englisch statt, als Dolmetscher fungierte Maxim Paul. Jūdōka aus Deutschland, Norwegen, Israel, Dänemark, Tschechien, Schweiz, Österreich, Frankreich sowie ein Jūdōka iranischer Nationalität nahmen an dem Seminar teil: Der Trainingsplan umfasste dieses Mal die Nage-no-Kata, Katame-no-Kata, Kōdōkan-Goshin-jutsu sowie die Jū-no-Kata. Zum Abschluß am 24.06. hielt Herr Ulrich Schmidt, Fachbereichsleiter des Sportamtes vom Bezirksamt Mitte von Berlin eine kurze Ansprache, an die Lehrer und Teilnehmer. Ebenfalls sprach zum Abschluss Herr Reinhard Bunk, der als Vertreter des Vereins KiK. e.V. während des gesamten Seminars die Logistik übernommen hat, ein Grußwort.

Teilnehmer des Nage-no kata workshops mit den Lehrern, Frau Machulik, dem Gesanden der Japanischen Botschaft, Herr Bunk, Herr Feyerabend und dem Sanitäter

 

 Am ersten Tag, dem 21.06. stand die Nage-no Kata auf dem Programm. Es war eine mit 55 Teilnehmern gut besuchte Kata, auch viele Kinder und Kyu-Träger machten an diesem Tag mit.      Am Nachmittag sprach der Gesandte der Japanischen Botschaft in Berlin, Nakamura Ryō, ein Grußwort, in Deutsch, Englisch und Japanisch, an die Lehrer und die Teilnehmer. Die dem Tōkyōter Kōdōkan nicht unähnliche Atmosphäre der Sporthalle Gormannstraße (sieh Fotos) hat den Lehrern und Teilnehmern ebenfalls sehr zugesagt. Nach der Erwärmung erklärte Sameshima sensei zunächst die Bedeutung der richtigen Verbeugung, und die richtige Form, Jūdōgi und Gürtel anzulegen. In dem von 2 längeren Pausen unterbrochenen 6 stündigen Training übten alle Teilnehmer fleißig, und auch wenn die Konzentration von den Jüngsten am Ende sehr gefordert wurde, hielten auch sie tapfer durch. Besonderes Augenmerk legten die Lehrer auch auf das tiefere Verständnis der Kata-Ausführung. Sie erklärten, wie Uke seinem Tori Widerstand leisten müsse, um die Kata mit Leben zu erfüllen. Nach einer Demonstration der Kata von zwei Paaren gab es noch eine kurze gemeinsame Trainingseinheit mit einigen Jūdōka vom KiK e.V., in der Sameshima sensei, ehemaliger Trainer des Japanischen Frauen-Olympiateams, die richtige und falsche Art des uchi-komi erläuterte und Einblicke in Wettkampftechniken gab. 

Utsugi sensei beim Unterrichten der Katame-no kata

Die Katame-no Kata war mit 60 Teilnehmern die am besten besuchte Kata. Die beiden Lehrer hatten die Leitung über die vier Seminartage unter sich aufgeteilt, an diesem Tag war Utsugi sensei der leitende Lehrer. Doch machten beide Lehrer stets ihre Runden, um während der Übungseinheiten den Teilnehmern Anweisungen und Hilfestellungen zu geben. Wie an allen Seminartagen, präsentierten auch hier fortgeschrittene Kata-praktizierende die 15 Techniken aus der Kata für die Gruppe. Während der Pausen wurden an allen Tagen vom gastgebenden Verein Essen und Erfrischungen angeboten. 

 Am 23.06. stand die Kata Kodokan-Goshin-jutsu auf dem Übungsplan. Diese war bereits im letzten Jahr Teil des Seminars, und viele der 42 Teilnehmer waren also nicht zum ersten Mal dabei, was ihnen Gelegenheit gab, Ihre Kenntnisse zu vertiefen. Da diese Kata mit 21 Techniken, relativ lang ist, war das Programm an diesem Tag etwas straffer, jedoch konnten in der vorgegebenen Zeit alle Techniken geübt werden. Detaillierte Erklärungen zum richtigen Umgang mit den Waffen (Stock, Messer, Pistole) fanden ebenfalls Platz, wie Erklärungen zu den Besonderheiten bei der Ausführung dieser Selbstverteidigungs-Kata. Auch hier sei Toris Entschlossenheit, sowie ein realistischer Angriff von großer Bedeutung.   

 

Sameshima sensei beim unterrichten der Jū-no kata

Am letzten Seminartag war die Jū-no Kata an der Reihe. Für diese besondere Kata haben die Übenden, von Sameshima sensei angeleitet, eine spezielle, an die Kata angepasste Erwärmung durchgeführt, in der Partnerübungen mit Bewegungen aus der Kata, und Übungen für Flexibilität und Körperspannung enthalten waren. Das Training, an dem 38 Jūdōka teilnahmen, verlief in ruhiger, konzentrierter Atmosphäre. Im Anschluss an das Training fand ein kleines Abschlussfest mit Grill und Getränken statt, an dem neben einigen Teilnehmern und Helfern auch die beiden Lehrer aus Japan teilnahmen.

Ein großer Dank an dieser Stelle auch Herr Uemura Haruki (9.Dan, Kōdōkan), dem Präsidenten des Kōdōkan, sowie den beiden Lehrern Sameshima sensei und Utsugi sensei, ebenso an Peter Frese, dem Präsidenten des DJB.

Nochmals vielen Dank an den Verein KiK e.V. und Reinhard Bunk und an Knut Feyerabend vom JVB e.V. und an alle Helfer. (Fotos: JVB / Text: Maxim Paul)

Jū-no kata
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