Die Europameisterschaften der Männer und Frauen U 23 haben gestern in Izhevsk in Russland begonnen. Gleich am ersten Wettkampftag ermittelten die Männer und Frauen in den leichten Gewichtsklassen ihre Titelträger. Die im Bundesstützpunkt Berlin trainierende Annika Würfel vom „Bau“ Rostock 94 erkämpfte in der Klasse bis 52 kg eine Bronzemedaille und damit die erste Medaille für das DJB-Team bei diesen Meisterschaften.
Nach einer langen Saison mit den Weltmeisterschaften der u21 vor 14 Tagen in Marrakesch zeigte Annika wiederholt ihre kämpferischen Stärken. In den vier absolvierten Kämpfen ging es dreimal ins Golden Score. Nach einen Sieg gegen Paz Kafir (ISR) in der ersten Runde traf sie im folgenden Kampf auf Yasmin Javadian (GBR), die Dritte der Europameisterschaften U 21 2019 in Vaantaa. Es war das vierte Aufeinandertreffen beider Athletinnen. Der Kampf war lange offen. Nach 1:28 Minuten im Golden Score erhielt ihre Gegner den dritten Shiodo und Annika zog in das Halbfinale ein. Damit hat die Rostockerin mit 3:1 weiterhin die Nase vorn in diesem Duell.
Mit Nina Estafania Esteo Linne (ESP) traf sie auf die Dritte bei den European Judo Open in Luxembourg Ende September. Auch dieser Kampf ging in die Verlängerung. Hier überstieg die Spanierin einen Angriff von Annika und stoppte sie mit einem Uchi-Mata auf den Weg in das Finale.
Der Kampf um die Bronzemedaille gegen Julie Kemmink aus den Niederlanden war noch einmal ein Kampfmarathon. Es waren mehr als zwei Wettkampfzeiten, 8:24 Minuten, notwendig um die Siegerin zu ermitteln. Dabei erhielt Annika nach 2:28 Minuten im Golden Score einen zweiten Shido für Griffvermeiden. Nach fast achteinhalb Minuten gelang Annika mit einem Uchi-Mata die erlösende Technik. Bronze war der Lohn für ein für anstrengendes Turnier. Annika zeigte einmal mehr, dass sie eine sehr gute Kämpferin ist und ihre Kondition schein unerschöpflich. Schließlich absolvierte sie an dem Tag vier Kämpfe in der Zeit von sechs kompletten Wettkampfzeiten.
Herzlichen Glückwunsch an Annika und alle verantwortlichen Trainer zu dieser Medaille. Wir wünsche Annika jetzt erst einmal einen gute Regeneration und viel Erfolg in der Wettkampfsaison 2020. (Fotos EJU)