Ehrungen und Verabschiedungen vom Leistungssport – Luise Malzahn
Einer guten Tradition folgend wurden im Rahmen der Eröffnungszeremonie der Deutschen Einzelmeisterschaften der Männer und Frauen Ehrungen verdienstvoller Sportler*Innen, Trainer und Funktionäre vorgenommen. Als Trainer des Jahres wurden Radu Ivan vom TSV Abensberg für den Bereich Leistungssport und Christian Felgentreff in der Kategorie „Besonderes Engagement ausgezeichnet. Der Chefredakteur des Judo-Magazins Oliver Kauer-Berk und den Präsidenten des DJB, Thomas Schynol haben diese Auszeichnung vorgenommen.
Anschließend wurden sechs Kämpfer und Kämpferinnen der Nationalmannschaft vom Leistungssport verabschiedet. Sappho Coban, Theresa Stoll, Martyna Trajdos, Jasmin Grabowski und Luise Malzahn erhielten für ihre Leistungen und Erfolge eine Anerkennung des DJB, die ebenfalls Präsident Thomas Schynol übergab.
Sven Heinle wurde für seine Leistungen und Erfolge durch den Präsidenten des WJV, Martin Bobert, mit dem 3. Dan ausgezeichnet. Die Laudatio zu den Athleten*Innen verlas Birgit Arendt, Mitglied der DJB-Presseteams.
Da Luise Malzahn vom SV Halle im Bundesstützpunkt Berlin fast 10 Jahre trainierte, hier ein Auszug aus der Laudatio (Birgit Arendt):
„Luise Malzahn ist nunmehr 23 Jahre dem Judo-Sport verbunden. Bereits als 13-Jährige hat sie 2004 in der U17 die erste Deutsche Meisterschafts-Medaille erkämpft.
Ein Jahr später wurde sie dann Deutsche Meisterin U17, verteidigte diesen Titel 2006 und holt gleichzeitig auch den Titel bei den Juniorinnen. Im gleichen Jahr wurde sie Jugend-Europameisterin, 2009 folgte dann die erste WM-Medaille bei den Junioren. Sie gewann in Paris Bronze und stand dort zum Beispiel mit der aktuellen Weltmeisterin und Weltranglisten-Ersten Mayra Aguiar aus Brasilien auf dem Treppchen. Im Jahr 2015 gewann sie in Astana bei den Weltmeisterschaften Bronze. Dazu kam der Vize-Europameistertitel 2015 in Baku und 2020 in Prag.
2016 qualifizierte sie sich zu Olympia und wurde Fünfte. 2021 hatte sie zwar die Olympiaqualifikation locker geschafft, aber sie war die Nr. 2 in Deutschland und damit nur Ersatz. Das gleiche Schicksal war ihr bereits 2012 beschieden.
Zu den Europameisterschaften im letzten Jahr hatte sie ihren Abschiedskampf. Am Ende wurde es der undankbare 5. Platz. Sie hatte eigentlich mit dem Titel liebäugelt, den sie sich zum Abschied schenken wollte.
Luise Malzahn hat in ihrer Judo-Laufbahn über 1.000 Kämpfe absolviert, 13 internationale Medaillen bei EM und WM errungen und seit 2009 auf der IJF-Tour 35 Medaillen, davon sechs Goldene, erkämpft.
„Ich habe nicht alle Ziele erreicht, die ich mir vorgenommen hatte, aber ich bin auch froh, dass ich die Höhen und Tiefen mitgemacht habe in meiner Karriere. Sie haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich jetzt bin“, sagt sie rückblickend.
Nun beginnt ein neuer Lebensabschnitt für die 32-Jährige. Die Polizei-Oberkommissarin arbeitet derzeit im Lage- und Führungszentrum in der Notruf-Zentrale. Es sind anspruchsvolle Aufgaben, die sie zu bewältigen hat. Aber eine ganz große Herausforderung werden für Luise Malzahn die kommenden Wochen bringen. Sie erwartet im Frühjahr ein Baby.
„Wir danken Luise Malzahn für ihr Engagement, ihren Leistungswillen und die Freude, die wir durch ihre Kämpfe und Erfolge erleben durften“, sagt DJB-Vorstandssprecher Frank Doetsch zu ihrem Abschied und hat damit sicher die Herzen aller Judofans in Deutschland und weit darüber hinaus hinter sich.“
Auch wir, die Judofamilie aus Berlin, möchten uns bei Luise bedanken. Ihre Leidenschaft und der unbedingte Siegeswille hat vielen Athleten*Innen in der Trainingsgruppe Kraft gegeben. Wir wünschen Ihr für die Zukunft alles Gute. Mit dem, was sie in ihrer sportlichen Laufbahn bewältigt hat, ist sie gut gerüstet das Kommende ebenfalls zu meistern. Der „Mamajob“ wird neue Anforderungen stellen, die man vorab nicht üben kann. Alles Gute und viel Erfolg in Deinem weiteren Leben.