Ein Siegerpokal und ein Medaillensatz gehen nach Berlin

Der zweite Wettkampftag nahm langsam Fahrt auf. Die leichten und schweren Gewichtsklassen ermittelten ihre Meister 2024. Im Leichtgewicht der Männer gab es gleich von Beginn an einige Golden-Score Kämpfe. Dafür schlug es bei den „Schweren“ öfter in die Matte ein.
Die Berliner Judoka erkämpften am Sonntag einen kompletten Medaillensatz.

Gold ging an Jannis Baschin (SF Kladow), Silber an Lukas Krahn (JC Kano) beide bis 100 kg und eine Bronzemedaille erkämpfte sich Tabea Nika Mecklenburg vom Polizei SV bis 57 kg. Der Medaillensatz wird ergänzt mit einem fünften Platz von Lenny Seifert (SF Kladow) bis 60 kg und zwei siebente Plätze durch  Philipp Vogel (SV Berlin 2000) bis 60 kg und Jan Rapphahn (Polizei SV) bis 66kg.

Siegerehrung

Jannis Baschin
SF Kladow

Lukas Krahn
JC Kano

Tabea Nika Mecklenburg
Polizei SV

Lenny Seifert
SF Kladow

Berliner Finale bis 100 kg

Dabei war der Einzug  von zwei Berlinern in das Finale bis 100 kg schon eine große Überraschung. Wenn es von Jannis Baschin erwartet und erhofft wurde, war es für Lukas ein Super Erfolg.
Lukas Krahn (JC Kano) traf in  seinem ersten Kampf auf keinen geringeren als Pierre Ederer aus Baden, den amtierenden Deutschen Meister. Lukas geriet schnell in Rückstand. Aber er blendete das aus und griff auch nach dem Rückstand weiter an. Er nutzte nach ein paar Angriffen des Deutschen Meisters seine Chance und warf mit einer Sote Make Komi Technik den Deutschen Meister auf den Rücken (Kopfbrücke) und vereitelte das Vorhaben Titelverteidigung.
Auch in den folgenden Kämpfen gegen Till Schweiger (RL), Sieg durch Armhebel und im Halbfinale gegen Ilias Küster aus Niedersachsen, Sieg mit Sote Make Komi, ging Lukas couragiert zu Werke und zog in das Finale ein.
Jannis Baschin (SF Kladow), im letzten Jahr fünfter, machte seine Hausaufgaben. Mit Siegen gegen Mika Bahr (NW), verletzungsbedingte Aufgabe in der Festhalte, Paul Weinhold aus Sachsen mit Festhalte stand er im Halbfinale. Auch Axel Köhler (WÜ) hielt den Berliner nicht ab, auf seinen  Weg in das Finale. Mit einem Koshi-Waza beförderte er seinen Gegner auf die Matte und sich in das Finale.

Beide, Lukas und Jannis, schenkten sich im Finale nichts. Es gab für beide gute Ansätze, aber keiner konnte damit eine technische Wertung erzielen. Für die Entscheidung sorgten die Shido-Strafen. Eine Minute vor Kampfende erhielt Lukas den dritten Shido. Bei der anschließenden Siegerehrung erhielt Lukas die Silber- und Jannis die Goldmedaille.

Tabea Nika Mecklenburg, im vergangenem Jahr Deutsche Meisterin u18 bis 48 kg, startete mit einem Sieg gegen Meiko Sofia (HH). Sie warf eine Sote Make Komi Technik und beendete  die Begegnung mit Haltegriff. Auch den Kampf gegen Marlene Holler aus Sachsen gewann Tabea mit Haltegriff, einer Kami-Shio-Gatame. Im Poolfinale ging sie mit einem Waza-ari durch Uchi-Mata in Führung. Mit einem zweiten Waza-ari stellte sie den Einzug ins Halbfinale sicher. Die Halbfinalbegegnung Nina Güth vom JC 71 Düsseldorf war eine sehr intensive Auseinandersetzung. Nach guten Ansätzen im Stand und Boden ging Tabea mit Waza-ari durch einen Haltegriff in Führung. Ihre Gegnerin glich mit einem O-Uchi-Gari aus. In der Verlängerung verlor Tabea nach insgesamt 6:50 min. durch den dritten Shido gegen die spätere Deutsche Meisterin.
In Kampf um Platz drei traf sie erneut auf Marlene Holler. Ein Sumi-Gaeshi mit anschließenden Haltegriff beendete den Kampf und brachte die Bronzemedaille für Tabea. Neue Altersklasse – neue Gewichtsklasse – toller Erfolg.

Knapp eine Medaille verpaßt hat Lenny Seifert vom SF Kladow bis 60 kg. Der Kampftag begann gegen Tom Scholz aus Niedersachsen mit einer Verlängerung. Sein Gegner erhielt nach 4:30 min den dritten Shido. Auch der anschließenden Kampf gegen Luca Feldbusch aus Thüringen ging in die Verlängerung. Nach reichlich fünf Minuten Kampfzeit erhielt sein Gegener eine Hansoku-Make Strafe für den Angriff auf das Standbein. Das  Poolfinale verlor Lenny gegen Maxim Taran (NW). In der Trostrunde kämpfte er sich mit Siegen gegen Tymur Akhmedov (HE), Uchi-Mata und Daniel Lieder  (SH), ein super O-Soto-Gari in Medaillennähe.
Im kleinem Finale unterlag er Nikolas Kutscher aus Bottrop, den deutschen Meister aus 2023 mit einem Seoi-Nage. Damit belegte er einen fünften Platz.

Philipp Vogel, der zweite Starter bis 60 kg begann ebenfalls mit einer Verlängerung gegen Carl Then (TH) in das Turnier. Der zweite Kampf dauerte nur knapp 30 Sekunden. Mit Uchi-Mata und anschließenden Hebel ging es in das Poolfinale. Hier wartete mit Luke Cabecana (NW) der Vizemeister aus 2023. Keiner konnte den anderen werfen. Mit dem dritten Shido für Philipp ging es in die Trostrunde.  Mit einen Armhebel gewann er gegen Anton Emmerling (ST). Im Trostrundenfinale gegen Felix Bächle aus Baden geriet Philipp in einen Haltegriff, aus dem er sich nicht mehr befreien konnte. Damit belegte er einen siebenten Platz.

Jan Rapphahn vom Polizei SV  wollte hier seiner Chance nutzen eine vordere Platzierung zu erkämpfen. Für ihn begann der Wettkampf in der zweiten Runde, wo er gegen Bent Sachse (NW) kämpfte. Auch für ihn begann der Wettkampf mit einem Golden Score. Nach 5:20 min. siegte Jan mit einem Ko-Soto-Gake. Im nächsten Kampf traf er auf Lenny Burk aus Sachsen, den Dritten der Deutschen Meisterschaften 2023. Hier geriet der Berliner  in einen Haltegriff, aus dem er sich nicht mehr befreien konnte.
In der Trostrunde gewann Jan seinen nächsten Kampf gegen Jaron Ivanov aus Hessen mit einem Seoi Nage und einen Haltegriff. Im anschließenden Trostrundenfinale unterlag er Ramsam Baliev (BB) knapp mit einem Waza-ari. Nach vier Kämpfen belegt Jan den siebenten Platz und verbessert sich damit gegenüber den vergangenen Jahren.

Alle anderen Starter*innen schieden nach zwei bzw. drei Kämpfen aus dem Turnier aus.

Die Landestrainer sind mit dem Ergebnis insgesamt zufrieden. Auch wenn nicht alle Vorstellungen umgesetzt werden konnten, hat gerade der Nachwuchs gezeigt, dass er den Anschluß zur Spitze herstellen kann. Nach 2021 kann Berlin wieder einen Deutschen Meistertitel bei den Junioren feiern. In der Wertung der Landesverbände konnte sich unser Landesverband von Platz 8 in 2023 auf den vierten Platz, nach Nordrhein-Westfahlen, Bayern und Hessen, hochkämpfen.

Wir gratulieren den Medaillengewinner*Innen, Platzierten und dem gesamten trainerteam zu diesem Ergebnis.

Ergebnisse und Wettkampflisten