Grußwort des Präsidenten zum Jahresende
Liebe Berliner Judogemeinschaft,
normalerweise würde ich jetzt schreiben: Die Tage werden kürzer, Glühweinduft liegt in der Luft und „Last Christmas“ läuft im Radio. Und wahrscheinlich läuft auch „Last Christmas“ im Radio. Doch dieses Jahr trübt die Corona-Pandemie auch die Weihnachtszeit. Die Hallen sind seit mehreren Wochen wieder geschlossen und die traditionelle Weihnachtsfeier in den Vereinen muss ausfallen.
Es gibt aber auch ein kleines Licht in der dunklen Zeit. Die Hygienekonzepte der einzelnen Vereine haben bereits gezeigt, dass wir mit der herausfordernden Situation umgehen können. Auch ein Team Cup wurde mit einem passenden Konzept ins Leben gerufen. Zwar konnte er aufgrund der gesetzlichen Maßnahmen nicht stattfinden, aber es zeigt dennoch, dass es gute alternative Ideen gibt. Zudem gibt es in vielen Vereinen Online-Trainings und zahlreiche kreative Lösungen, die uns den Zugang zum Judosport erhalten. Das alles zahlt auf unseren Slogan ein: Seid Judo – bleibt Judo! Daher gilt mein aufrichtiger Dank den Trainern und Funktionären. Ohne euch würden viele unserer Mitglieder uns den Rücken kehren.
Auch wenn es in diesem Jahr deutlich weniger Wettkamphöhepunkte gab, können sich die sportlichen Ergebnisse mehr als sehen lassen. In der U18 belegen die Berliner Judoka in der Gesamtwertung der Deutschen Einzelmeisterschaften den dritten Platz dank drei Deutschen Meistern, einem Vizemeister und zwei Bronzemedaillen. In der U21 holten sich die Sportler des JVB verdient Platz 1 in der Gesamtwertung mit zwei Deutschen Meistern, einem Vizemeister und vier dritten Plätzen. Mit Vladimir Stark (KK Karow), Caroline Fritze (SC Bushido) und Annika Würfel (BSP Berlin) bei den Junioren sowie Daniel Zorn (BC Randori), Teresa Zenker und Renée Lucht (beide BSP Berlin) waren auch Athleten aus Berlin für das DJB-Team zur EM U21 bzw. U23 nominiert.
Den krönenden Abschluss bescherte uns vor wenigen Wochen Luise Mahlzahn. Die am OSP Berlin trainierende Athletin holte unter ungewohnten Bedingungen in Prag mit einer herausragenden Leistung die Silber-Medaille und damit den Vize-Europameister-Titel.
Im vergangenen Jahr schmückten auch kritisch Worte meinen Weihnachtsgruß. Rückblickend freue ich mich, dass wir trotz der Herausforderungen durch COVID-19 einige Schwerpunktthemen in die richtigen Bahnen lenken konnten. Zwei zentrale Meilensteine sind unser neuer OSP-Trainer Winston Gordon sowie unsere neue Bundesstützpunktleiterin Sandra Klinger. Zudem starteten auch die beiden neuen Kommissionen zum Thema „Satzung- und Ordnungsüberarbeitungen“ sowie „Kinderschutzkonzept“.
Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, weitere Weichen für die Zukunft zu stellen. Eine davon soll das Bundesligateam „Berliner Kampfgemeinschaft“ bilden, die ab 2021 die aktiven Berliner Judoka wieder mehr zusammenführen soll. Aber auch darüber hinaus gibt es noch viel zu tun. Das gilt auch weiterhin für das Thema Kommunikation. Ich spüre, dass wir innerhalb des Verbandes wieder mehr miteinander reden und das freut mich sehr. Aber das darf gern noch mehr werden. Wir können nur dann besser werden, wenn Kritik und Vorschläge dort ankommen, wo Entscheidungen getroffen und Maßnahmen in die Wege geleitet werden können. Auch wenn nicht jeder Wunsch sofort erfüllt wird, können wir nur im gemeinsamen Gespräch Ideen austauschen und mit einer sachlichen und konstruktiven Haltung neue Lösungen entwickeln.
Für 2021 wünsche ich mir, dass Judo-Berlin noch näher zusammenrückt und wir den Sport gemeinsam voranbringen. Lasst uns an den Stärken, die die Pandemie hervorgebracht hat, festhalten, noch mehr an einem Strang ziehen, um langfristig gemeinsame Erfolge zu feiern – egal auf welcher Ebene. Ich drücke uns vor allem die Daumen, dass wir alle bald wieder ohne Einschränkungen unseren Sport erleben und genießen können – im Training und auch auf Wettkämpfen. Vor allem letzteres wünsche ich allen Kampfrichtern, die seit März eine lange Durststrecke erleben.
Jetzt aber stehen erstmal die Weihnachtstage vor der Tür. Es war für uns alle eine ungewohnte und anspruchsvolle Zeit. Daher hoffe ich, dass ihr trotz aller Einschränkungen die Feiertage im Kreise eurer Familie und engsten Freunde genießen könnt. Nutzt die ruhigeren Tage und atmet einmal durch nach den intensiven Monaten. Ich wünsche euch frohe Festtage und einen guten Start ins neue Jahr, damit wir uns gesund und hoffentlich ganz bald wiedersehen.
Euer Präsident
Thomas Jüttner
Grußwort des Präsidenten (PDF)