Kodokan Judo Kata Seminar in Berlin 2021 (Online)

Am 16. und 17. Oktober 2021 fand das Kodokan Judo Kata Seminar, ausgerichtet vom Judo Verband Berlin und organisiert von Astrid Machulik (6.Dan) in Zusammenarbeit mit dem Kodokan Tokyo statt. Aufgrund der Corona bedingen Einschränkungen fand die Veranstaltung zum ersten Mal in Form eines Online-Events statt.

Als Dozenten fungierten Sameshima Motonari (8. Dan) und Doba Yoshihisa (8. Dan), unterstützt von Nanbo Tokuso (7. Dan) und Akiyama Hinako (4. Dan), ebenfalls aus dem Kodokan Tokyo.

Da gemeinsames Üben war in dieser Form nicht möglich war, fokussierte sich der Seminarinhalt auf die Beantwortung von Fragen der Teilnehmer und Vermittlung von Übungsprinzipien.

Wie gewohnt gewährten Sameshima und Doba Senseis tiefes Verständnis der Judo Lehre Einblicke über die reine Kata-Praxis hinaus und er reicherten so die insgesamt rund 5-stündige Veranstaltung an. Nach einer Gedenkminute für den kürzlich im Alter von 95 Jahren verstorbenen Daigo Toshihiro (10. Dan), der ebenfalls im Kodokan unterrichtete, wurden am ersten Tag Fragen zur Nage-no-kata und Katame-no-kata, am zweiten Tag dann zu Kime-no-kata und Ju-no-kata beantwortet.

Ebenfalls nicht ungewohnt war die trotz der eingeschränkten Natur des Seminars erfreulich hohe Teilnehmerzahl von jeweils 50 Personen aus insgesamt 11 Ländern: Australien, Italien, England, Norwegen, Schweden, Finnland, Belgien, Luxemburg, Israel, Frankreich und Deutschland. Der PSV Olympia aus Berlin verfolgte die Veranstaltung sogar im Team.

Neben Kata-spezifischen Inhalten wurden Grundlagen vermittelt. Wie während der Vorführung und Erläuterungen der Lehrer klar wurde, können diese nicht oft genug geübt werden. Auch wurden unter anderem ein interessanter Exkurs zum Thema Kuzushi und zur Bedeutung von Kata in der Judo-Praxis von Sameshima Sensei eingebaut. Doba Sensei erläuterte Grundlagen von Shime-waza.

Dank der technischen Unterstützung von Daniel Wernicke und der Übersetzung von Maxim Paul verlief das Seminar, weitgehend reibungslos in deutscher und englischer und japanischer Sprache. Fragen wurden vorab eingereicht, und konnten live oder im Chat gestellt werden.

Auch wenn für persönliches wenig Zeit blieb, so waren doch alle Teilnehmer sichtbar froh, sich nach der langen Zeit (im Corona Jahr 2020 fand die Veranstaltung nicht statt) wieder zu sehen.

Die Veranstaltung schloss mit dem Wunsch der Lehrer und der Organisatorin Astrid Machulik, sich im kommenden Jahr hoffentlich auf der Tatami wieder zu treffen. Hier kam die große Begeisterung aller Teilnehmenden am Thema zum Ausdruck.

Text: Maxim Paul
Fotos: Kodokan Tokyo