Günter Romenath – ehemaliger Präsident des JVB und Ex-Sportdirektor des DJB ist verstorben

(Foto Vfl Tegel: v.l.n.r Heinz_Haak_(1.Trainer von G. Romenath), G. Romenath)

Günter Romenath, geboren am 9. 12.1940, ist in der Nacht vom 5. zum 6. Januar 2020 im Alter von 79 Jahren verstorben. Sein Weg als Judoka begann 1954 beim VfL-Tegel 1891. Mit 14 Jahren gewann er mit der Bronzemedaille bis 45 kg seine 1. Medaille bei Deutschen Meisterschaften. Bei den Europameisterschaften 1961 in Mailand und 1962 in Essen startete er in der offenen Klasse. Es folgte 1967 die Teilnahme an den Weltmeisterschaften in Salt Lake City / USA.
„Für mich war die deutsche Meisterschaft im Alter von 37 Jahren der wertvollste Medaillengewinn.“ (Interview „Der Farang“) Noch heute ist er damit der „älteste Deutsche Meister“.
Eine besondere Beziehung hatte Günter zum Mutterland des Judo – Japan. Als 16jähriger wuchs bei ihm der Wunsch Judo in Japan kennen zu lernen. 1962 reiste er nach Japan und lebte dort bis 1972. Nach der Rückkehr 1972 war Günter bis 1982 leitender Landestrainer in unserem Landesverband und Leiter des Berliner Bundesstützpunktes. Von 1981 bis 1985 war er Präsident des JVB. 1982 wurde er Sportdirektor des DJB. In der Zeit bis 2004 war er bei fünf Olympischen Spielen Mannschaftsleiter. Die deutschen Judoka gewannen hier 13 olympische Medaillen. Dazu kamen zahlreiche Welt- und Europameisterschaften, bei denen er mit vor Ort war.
Günter gilt als Entwickler des „World Masters“ mit Trainingscamp in München. Diese, seine Idee, eines nach dem Wettkampf folgenden Trainingscamps, wird heute weltweit praktiziert.
Im Jahre 2004 ging Günter in den Ruhestand. Für seine Verdienste für den Judosport und die Entwicklung der Deutsch-Japanischen Beziehungen wurde ihm 2004 der 8. Dan verliehen.
Neben dem Judo engagierte er sich auch für den Sumo-Sport und war ein Gründungsmitglied der Europäischen Sumo-Union. In der Zeit von 1992 bis 2008 fungierte er als deren Präsident, danach Ehrenpräsident. Gleichzeitig war er Vizepräsident des Welt-Sumo-Verbandes ISF.
Im Jahre 2008 zog er sich aus gesundheitlichen Gründen vom Judo und Sumo zurück und ging nach Thailand. Vor einigen Jahren kehrte er nach Deutschland zurück und lebte zuletzt in einem Pflegeheim in Köln.
In der Nacht vom 5. Zum 6. Januar hörte ein Kämpferherz auf zu schlagen. Die Berliner Judoka trauern um den Verlust eines exzellenten Kämpfers, Trainers und Funktionärs. Wir werden ihn und seine Verdienste stets in guter Erinnerung behalten.

Die Trauerfeier soll am 01.02.2020 um 15.00 Uhr in der Evangelisch-methodistischen Markuskirche (Herbigstraße 18, 50825 Köln) stattfinden. Alle die ihn kannten und schätzten, sind zur Trauerfeier willkommen. Eine Urnenbeisetzung findet zu einem späteren Zeitpunkt statt. (HP DJB)