Saisonstart Bundesliga

Die Saison 2023 der Bundesliga startet am 15. März und verspricht aufgrund einiger Änderungen und der Teilnahme von drei Berliner Mannschaften spannend zu werden. Neben der Frauen- und Männermannschaft der Berliner Kampfgemeinschaft ist auch der Erste Berliner Judo-Club 1922 dieses Jahr mit einem Team in der 2. Bundesliga Männer Nord vertreten.

 

Berliner Kampfgemeinschaft 02.04.22
Im Jahr 2021 startete die Berliner Kampfgemeinschaft als Projekt, um mehr Berliner Judoka in die Bundesliga zu bringen und dem Nachwuchs weitere Wettkampfperspektiven zu bieten. Nun folgt im Jahr 2023 mit dem Ersten Berliner Judo-Club 1922 ein weiteres Männerteam in die Liga.

Man könnte meinen, dass es bei drei Berliner Zweitligisten nicht um die Deutschen Meisterschaften gehen wird. Doch es gab zur Saison 2023 eine Reform in der Frauen-Bundesliga: Die 1. und 2. Bundesliga der Frauen wurden zusammengelegt und die teilnehmenden Teams wurden in vier Gruppen aufgeteilt. Die langfristige Vision Aufstieg der BKG-Frauen ist hinfällig, die Berliner Kampfgemeinschaft ist 2023 erstklassig. Die Reform stellt für die Berlinerinnen eine Chance dar: Obwohl die Konkurrenz in der Gruppe Nord-Ost trotz Zusammenschluss leider weiter geschrumpft ist, es gab keinen Erstligisten aus der Region, wird es mehr Kämpfe geben. Die Mannschaftsbegegnungen werden in Hin- und Rückrunde und somit in 14 Kämpfen ausgetragen. Von jeder Gruppe qualifizieren sich die beiden besten Mannschaften für ein Playoff (Viertelfinale) gegen eine andere Gruppe. Die zwei Besten aus den Playoffs kämpfen dann im Halbfinale und Finale um den Titel des Deutschen Meisters.
BKG-Trainer Torsten Perner konzentriert sich vorerst auf die reguläre Saison. Der Kader hat sich verändert. „Einige Kämpferinnen sind aus dem Team auf eigenen Wunsch ausgeschieden. Mit Helke Ridderskamp, Catalina Saenz, Colin Kammradt, Karina Mauer, Jessie Lüdemann und Kim Tepelmann haben wir dafür viele neue Nachwuchskämpferinnen integriert. Auch Anne-Sophie Kempf hat sich unserem Team angeschlossen“, hat Perner zu berichten. Die Saison wird mit nur drei Kampftagen kurz ausfallen. Mehr Begegnungen müssen sich die BKG-Frauen durch eine Teilnahme an den Play-Offs erarbeiten. „Wir möchten uns für das Viertelfinale qualifizieren“, formuliert Perner das Saisonziel. Ein wichtiger Baustein hierfür werden die zwei Heimkampftage im Sportforum Berlin sein. „Vor allen da möchten wir eine super Performance abliefern”, bestätigt Perner und hofft auch auf die Unterstützung des Berliner Judo-Publikums. Der erste Kampftag am 15. April wird direkt ein Heimkampftag gemeinsam mit dem BKG-Männerteam sein.

Am 18. März beginnt die Saison für die beiden Männerteams in der 2. Bundesliga Nord. Die BKG-Männer treten gegen die KGJMV in Parchim an, gegen die sie im vergangenen Jahr einen 8:6-Sieg errungen haben. Einen ähnlichen Ausgang würde sich das Team auch in dieser Saison wünschen. „Es werden neue Sportler, die Chance bekommen zu zeigen, was in Ihnen steckt“, kündigt Trainer Dino Pfeiffer die Änderungen im Kader an. „Unsere Leistungsträger haben nach dem guten letzten Jahr die Aufmerksamkeit der Erstligisten auf sich gezogen“, berichtet er. Statt Berliner U21-Bundeskader stehen jetzt jüngere und weitere gute Sportler aus der Region auf der Mannschaftsliste. Auch wie offen kommuniziert, treten die EBJC-Judoka nun für ihren Heimatverein in derselben Liga an. Eine klare Prognose für das veränderte Männerteam der Berliner Kampfgemeinschaft hat der Trainer nicht: „Wir streben eine ähnliche Platzierung wie in den letzten Jahren an. Aber ich muss erstmal schauen, wie wir mit diesem Team auch als Team agieren. Wie sich alle eingrooven zusammen. Und auch, ob wir am Ende bei engen Begegnungen die Durchschlagskraft haben, wird sich erst in der Saison zeigen.“
In den letzten beiden Jahren haben sich die BKG-Männer mit dem Hamburger Judo-Team II um den ersten Platz duelliert. In ihrer ersten kurzen Saison 2021 wurde die Berliner Kampfgemeinschaft im Finalturnier Sieger vor den Hamburgern, 2022 gewann Hamburg die Liga. Neu in der Gruppe Nord ist jedoch nun der Erste Berliner Judo-Club 1922. Pfeiffer kündigt an: „Die können eine ganz schöne Überraschungspackung werden.“ Das Berlin-Berlin-Derby am 3. Juni beim EBJC verspricht ein Saisonhighlight zu werden.

Ob der Neueinsteiger die Überraschung in der 2. Bundesliga Nord wird? „Unser Ziel ist es, zu siegen. Wir wollen in der ersten Saison was reißen. Wenn möglich, wollen wir direkt in die 1. Bundesliga aufsteigen“, kündigte Trainer Wissem Kordi die Ziele des Ersten Berliner Judo-Clubs 1922  an. Im Neuköllner Verein fanden in den letzten Jahren viele junge Erwachsene, Studenten und Rückkehrer ein Zuhause auf der Judomatte. Jeden ersten Sonntag im Monat findet im ältesten Verein Berlins ein offenes Randori statt. Kordi kann auf einen breiten Kader zurückgreifen. Einige Athleten bringen Wettkampferfahrungen aus dem Sambo, Ju-Jutsu, BJJ, MMA, Ringen oder Sumo mit. Andere waren schon in der Judo-Bundesliga oder international aktiv. „Wir haben ein international gemischtes Team. Das Team ist gut, wir sind stark!“, erzählt Kordi und ist schwer zu stoppen, wenn er über die Athleten spricht. Er nennt Hamza Ouerghi, Artem Zamarajev, Arsen Khachtuarian, Dominic Schmidt oder Idris Khamzatov, könnte aber zu jedem Athleten der Mannschaft etwas erzählen. „Ich bin stolz auf jeden einzelnen. Alle stehen zu hundert Prozent dahinter und wollen in der Bundesliga kämpfen“, berichtet er als Trainer. Seine erste Saisonvorbereitung hat Kordi damit verbracht, alle bürokratischen Aufgaben zu erledigen. Es war eine Herausforderung, bis die Pässe, Eintragungen und Lizenzen für alle Kämpfer korrekt waren. Der Trainer wird auch selbst als Kämpfer auf die Matte gehen: „Zwischenzeitlich habe ich bis 73 Kilo gekämpft. Für die Liga werde ich dem Team in der Klasse bis 60 Kilogramm zur Verfügung stehen.“ An Kordis Engagement für sein Männerteam gibt es keine Zweifel.
Der erste Kampftag steht nun direkt bevor. Der EBJC empfängt den Judoverein Ludwigsfelde am 18. März daheim. Nicht alle Kämpfer werden beim Ligastart einsatzbereit sein. Einige Verletzungen gibt es im Kampfsport immer. Physiotherapeutin Inès Kaschte unterstützt und berät das Team, sodass alle fit auf die Wettkampfmatte zurückkehren. Für den ersten Auftritt des Teams in der 2. Bundesliga Nord am 18. März in der Sporthalle Hertabrücke ist aber alles angerichtet. Mit der Unterstützung von Fans, Freunden und Familie wird das Team zeigen, was es drauf hat: „Alle sind heiß auf diese Saison und die bevorstehenden Kämpfe!“

Mannschaftslisten

Berliner Kampfgemeinschaft Frauen (judobundesliga.de)
Berliner Kampfgemeinschaft Männer (judobundesliga.de) 
Erster Berliner Judo-Club 1922 Männer (judobundesliga.de)

Saisonkalender

18.03.23:
Erster Berliner Judo‐Club 1922 – Judoverein Ludwigsfelde (Männer) Veranstaltungslink
KGJMV – Berliner Kampfgemeinschaft (Männer) Ausschreibung

15.04.23:
Berliner Kampfgemeinschaft – JG Sachsenwald (Frauen)
Berliner Kampfgemeinschaft – Bremer Judo‐Team (Männer)
Hamburger Judo‐Team II – Erster Berliner Judo‐Club 1922 (Männer)

29.04.23:
Berliner Kampfgemeinschaft – Hamburger Judo‐Team II (Männer)

13.05.23:
KSC ASAHI Spremberg – Berliner Kampfgemeinschaft (Frauen)

03.06.23:
Erster Berliner Judo‐Club 1922 – Berliner Kampfgemeinschaft (Männer)

24.06.23:
Berliner Kampfgemeinschaft – VfL Stade (Frauen)
Berliner Kampfgemeinschaft – Judoverein Ludwigsfelde (Männer)

26.08.23:
Erster Berliner Judo‐Club 1922 – KGJMV (Männer)

23.09.23:
Bremer Judo‐Team – Erster Berliner Judo‐Club 1922 (Männer)

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